„Auf Wiedersehen iPhone, willkommen zurück Blackberry“ – Einblicke in die nostalgische Wiederbelebung von Retro-Telefonen durch die Generation Z

Die Generation Z hat Modetrends aus den frühen 2000er-Jahren recycelt und greift nun auch auf alte Handys zurück: vom klobigen Nokia bis zum legendären Klapphandy. Wenig überraschend wird das inzwischen eingestellte BlackBerry zum ultimativen Symbol für Retro-Coolness.

Sie erinnern sich vielleicht an BlackBerry als das erste Telefon mit einer ausdrucksstarken Note. Das BlackBerry 850 kam 1999 auf den Markt und war ein kompaktes digitales Gerät, das ein wenig an einen Schultaschenrechner erinnerte. Es erlebte mehrere Revolutionen, darunter das Blackberry Curve (2007), das BlackBerry Flip 8220 (2008) und das BlackBerry Key One, ein Smartphone mit Tastatur (2017).

Leider ging die Zeit ohne sie weiter. Physische Tastaturen gerieten in Ungnade und wurden durch Touchscreen-Smartphones und Scroll-Funktionen ersetzt. Schließlich stellte BlackBerry 2022 den Service für seine klassischen Handys ein und nahm die verlorenen, aber im Nachhinein beliebten Tastaturen mit ins digitale Grab.

Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Das BlackBerry wird durch niemand anderen als die Generation Z wieder relevant, die ihre Retro-Handy-Funde auf TikTok teilt – ironischerweise, da viele dieser alten Handys die App eigentlich nicht unterstützen.

Aktuell verzeichnet der Hashtag „Klapphandy“ in der Video-Sharing-App fast 35.000 Posts, der Hashtag für Blackberry sogar knapp 125.000. Diese Videos, die oft Hunderttausende Aufrufe verzeichnen, dokumentieren die Rückkehr der Nutzer zu einfacheren Handys.

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Ein Video der Gaming- und Tech-Influencerin @notchonnie erzielte über vier Millionen Aufrufe, nachdem sie ein Video ihres weißen, ästhetisch gestalteten BlackBerry Classic Q20 gepostet hatte. „Ist es praktisch? Nein. Macht es mir Spaß? Ja“, schrieb sie unter den Clip.

Es lässt sich kaum leugnen, dass Klapphandys, die sich mit einer sehr kräftigen Handbewegung öffnen lassen, und die damit verbundene Textkultur (z. B. „cu l8r“, „wbu“) einen witzigen, nostalgischen Reiz der 2000er Jahre haben. Doch es ist nicht nur die Ästhetik, die jüngere Nutzer wieder zu diesen Handys zieht.

Es scheint einen tiefen Wunsch zu geben, von Social-Media -Apps und letztlich vom Doomscrolling wegzukommen. Laut einer Umfrage von More In Common glauben fast zwei Drittel der Briten der Generation Z, dass soziale Medien mehr Schaden als Nutzen bringen. Die Hälfte gibt zu, dass sie sich wünschte, sie hätte in ihrer Kindheit weniger Zeit am Handy verbracht.

Am deutlichsten zeigt sich dies bei der „Klapphandy-Challenge“, die sich in der App zu einem äußerst beliebten Trend entwickelt hat. Zwar variieren die Parameter, doch in der Regel geht es darum, dass die Teilnehmer über einen Zeitraum von Wochen bis Monaten versuchen, ein Klapphandy zu benutzen – oder sogar einen unbefristeten Wechsel wagen.

Ein TikTok von @shozi_055 erreichte schnell über 2,7 Millionen Aufrufe, nachdem sie das Unboxing ihres BlackBerry-Handys gepostet hatte. Ihre Bildunterschrift lautete: „Meine Handysucht gerät völlig außer Kontrolle. Ich versuche, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.“ Im Video fügte sie hinzu: „POV: Du hast dir 2025 ein BlackBerry gekauft, [weil] dein iPhone dein Leben ruiniert.“

Kommentatoren teilten gerne ihre eigenen Erfahrungen mit viel zu viel Bildschirmzeit. „Ich hatte ein BlackBerry Torch, und wenn ich jetzt eines finden könnte, würde ich mein iPhone sofort weglegen“, schrieb ein Nutzer. „Als das Leben noch soooo einfach war“, fügte ein anderer hinzu.

Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass auch Nostalgie eine Rolle bei der Anziehungskraft des BlackBerrys zu spielen scheint. Schließlich ist es das allererste Handy, von dem viele Angehörige der Generation Z wissen, dass man ihnen gesagt hat, sie könnten es nicht haben. Ein Kommentator sagte: „Ich werde es kaufen, einfach weil es ein Kindheitstraum war, es zu besitzen.“